Wenn Ihre Bremsen oft quietschen und der Füllstand der Bremsflüssigkeit immer niedriger wird, müssen Sie die Bremsbeläge wechseln. Die Werkstatt erledigt das normalerweise während der Inspektion. Sie sieht, ob die Bremsbeläge ihre Verschleißgrenze erreicht haben. Durch hohe Belastungen beispielsweise bei der Urlaubsfahrt in den Bergen können die Bremsen aber sehr stark beansprucht werden, sodass Sie möglicherweise außerplanmäßig die Bremsbeläge wechseln lassen müssen. Fahren Sie bei entsprechenden Symptomen in die Werkstatt, damit diese Ihre Bremsbeläge prüfen kann.

 

Bremsbeläge wechseln: Sicherheit geht vor

Die Bremsen sind absolut sicherheitsrelevant – beim Kleinstwagen ebenso wie beim sportlichen Flitzer. Sie müssen jederzeit die Geschwindigkeit des Autos sicher drosseln und es zuverlässig zum Stillstand bringen. Das Bremssystem besteht aus der hydraulischen Ansteuerung der Bremsscheiben, aus diesen Bremsscheiben selbst und aus den Bremsbelägen. Wenn Sie nicht rechtzeitig die Bremsbeläge wechseln lassen, bremsen Sie irgendwann mit den Bremsscheiben (Metall auf Metall), was nicht nur entsetzlich kreischt und quietscht, sondern auch nicht mehr einwandfrei funktioniert. Bremsbeläge sind daher für die Sicherheit unverzichtbar. Sie sind ein absolutes Verschleißteil, ohne ihren rechtzeitigen Wechsel wären Sie gefährlich unterwegs.

 

Bremsbeläge prüfen: Worauf kommt es an?

Bremsbeläge sind genauso wie die Bremsbacken sowie die Scheiben- und Trommelbremsen Verschleißteile. Sie nutzen sich unweigerlich ab. Daher wird die Werkstatt bei jeder Inspektion obligatorisch die Bremsbeläge prüfen. Auch geben die Hersteller für Bremsbeläge die Verschleißgrenze an. Bremsklötze müssen bei weniger als zwei Millimetern Restbelag erneuert werden, bei Trommelbremsbacken liegt die Grenze bei einem Millimeter. Bei Scheibenbremsen wird für die Bremsbeläge die Verschleißgrenze direkt angezeigt. Es gibt bei moderneren Wagen Sensoren, die am Armaturenbrett mit einem Licht anzeigen, dass bei den Bremsbelägen die Verschleißgrenze erreicht ist. Diese Technik ist allerdings noch nicht durchgängig verbreitet, weshalb die Werkstätten nach wie vor die Bremsbeläge prüfen. Eine weitere Warnung kann ein Metallstift auslösen, der an der Bremsscheibe kratzt, wenn die Bremsbeläge ihre Verschleißgrenze erreicht haben. Dadurch ertönt beim Bremsen ein unangenehmes Geräusch: Es wäre die ultimative Aufforderung an den Fahrer, die Werkstatt aufzusuchen und die Bremsbeläge wechseln zu lassen. Deren Lebensdauer bemisst sich übrigens kaum an einer Laufleistung: Sie verschleißen je nach Fahrweise und Beanspruchung unterschiedlich schnell. Richtwerte gibt es dennoch. Normalerweise erreichen Bremsbeläge ihre Verschleißgrenze zwischen 105.000 und 132.000 Kilometern.

 

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Wann müssen Sie deutlich eher die Bremsbeläge wechseln lassen?

Es gibt mehrere Gründe, warum Sie schon deutlich unter 100.000 Kilometern Laufleistung die Bremsbeläge wechseln lassen müssen. Manchmal sind es nur 30.000 Kilometer. Diese Gründe können sein:

  • Sie fahren mit einem schweren, hochmotorisierten Wagen sehr sportlich. Dabei bremsen Sie die große Masse oft mit großer Kraft ab. Das ist eine enorme Belastung für die Bremsbeläge.
  • Sie fahren sehr viel im Stadtverkehr und bremsen oft stark ab – unter anderem, weil Sie voller Vergnügen mit Vollgas auf die rote Ampel zufahren und dann kurz davor heftig bremsen.
  • Sie haben sich zuletzt von einem Bastler qualitativ minderwertige Bremsbeläge aufschwatzen lassen.
  • Sie fahren ein Streckenprofil, das häufiges Bremsen erfordert. Das ist in den Bergen und bei sehr kurvenreichen Strecken der Fall.

 

Können Sie selbst die Bremsbeläge prüfen?

Autobesitzer fragen sich oft, ob sie selbst den Zeitpunkt erkennen können, an dem sie die Bremsbeläge wechseln lassen sollten. Das ist vollkommen exakt kaum möglich, weil Sie dafür die Bremse ausbauen und den Bremsbelag messen müssten. Das macht die Werkstatt. Jedoch gibt es Anzeichen, dass Ihre Bremsbeläge die Verschleißgrenze erreicht haben. Wichtig wäre dieses Wissen beispielsweise vor der Fahrt in den Urlaub. Diese Symptome für verschlissene Bremsbeläge wären:

  • Ihre Bremsen quietschen ständig.
  • Sie hören ein mahlendes oder anhaltend reibendes Geräusch beim Bremsen.
  • Das Fahrzeug zieht beim Bremsen leicht zur Seite.
  • Beim Bremsen spüren Sie ein leichtes Rütteln am Bremspedal oder auch am Lenkrad.
  • Das Bremspedal flattert.
  • Der Stand der Bremsflüssigkeit hat ohne erkennbaren Verlust (Undichtigkeit) stark nachgelassen.
  • Der Bremsweg wird immer länger.

Sie sollten nun in die Werkstatt fahren und Ihre Bremsbeläge prüfen lassen.

 

Bremsbeläge wechseln lassen: Kosten in der Werkstatt

Die Werkstatt muss aus Sicherheitsgründen immer achsweise die Bremsbeläge wechseln. Die Kosten hängen vom Fahrzeugmodell und von den individuellen Kosten der Werkstatt ab, die unterschiedliche Stundensätze verlangen kann. Die folgende Übersicht zeigt Durchschnittswerte pro Achse für einzelne Fahrzeugmodelle (Stand: Anfang 2020):

  • VW Golf 5: vorn 140 Euro, hinten 120 Euro
  • BMW 3er: vorn 230 Euro, hinten 180 Euro
  • Mercedes A-Klasse: vorn 120 Euro, hinten 120 Euro
  • Ford Focus: vorn 170 Euro, hinten 170 Euro
  • Opel Corsa: vorn 130 Euro, hinten 125 Euro
  • Audi A4: vorn 200 Euro, hinten 180 Euro
  • Renault Twingo: vorn 100 Euro, hinten 185 Euro
  • Hyundai i10: vorn 110 Euro, hinten 90 Euro
  • Skoda Octavia: vorn 130 Euro, hinten 100 Euro
  • Fiat 500: vorn 120 Euro, hinten 160 Euro

 

Was passiert, wenn Sie nicht rechtzeitig die Bremsbeläge wechseln lassen?

Abgesehen von der nachlassenden Sicherheit beim Bremsen werden durch zu sehr verschlissene Bremsbeläge Ihre Bremsscheiben sehr stark belastet. Wenn diese gewechselt werden müssen, wird das sehr deutlich teurer. Zudem rosten die Bremsscheiben bei zu dünnen Bremsbelägen schneller – selbst im Stand. Lassen Sie es nicht darauf ankommen.

 

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