Gelegentlich muss eine Werkstatt eine Ventilschaftdichtung wechseln. Trotz ihrer hohen Zuverlässigkeit bei langer Lebensdauer sind diese Dichtungen, die auch Ventilschaftabdichtungen heißen, Verschleißteile. Der Verscheiß entsteht durch aggressive Chemikalien, hohe Temperaturen und mechanische Beanspruchung. Dieser Mix führt nach einer gewissen Zeit zu Abnutzung und Materialermüdung, was die Dichtungen hart und spröde macht. Sie dichten nicht mehr zuverlässig. Die Werkstatt muss dann die Ventilschaftdichtungen wechseln.

 

Muss eine Fachwerkstatt die Ventilschaftdichtungen wechseln?

Eine Ventilschaftdichtung wechseln ist eine komplexe Arbeit. Meistens steht eine langwierige Demontage an, bevor der Mechaniker die defekte Ventilschaftdichtung überhaupt erreicht. Erst dann kann er sie kontrollieren und nötigenfalls wechseln. Aus diesem Grund sollten Sie in der Fachwerkstatt Ventilschaftdichtungen prüfen und wechseln lassen.

 

Funktion und Aufbau der Ventilschaftdichtung

In den modernen Motoren befinden sich neben den Zündkerzen im Zylinderkopf die Ein- und Auslassventile. Diese sind im Wesentlichen stiftartige Bauteile, sie haben an einer Seite eine Art Teller. Wenn der Motor läuft, drückt die Nockenwelle mit ihren Nocken gegen eine Federkraft die Ventile in den Brennraum. Mit diesem Öffnen der Ein- und Auslassventile wird die Funktion des Motors gesteuert. Für die leichte Beweglichkeit benötigen die Ventile ein minimales Spiel in ihrer Führung. Dabei darf jedoch über den Ventilschaft kein Öl laufen, das sonst in den Verbrennungsraum gelangen würde. Dieses Überlaufen verhindern die Ventilschaftdichtungen an jedem Ventil.

 

Wie sehen Ventilschaftdichtungen aus?

Die runde Ventilschaftdichtung sieht wie ein Ring aus. Sie ist rund zehn Millimeter hoch, ihr Durchmesser beträgt je nach Motorgröße zehn oder etwas mehr Millimeter. Auf ihrer Innenseite hat die Dichtung einen gewindeförmigen Ölabstreifer. Im Kern besteht sie aus Kautschuk. Dieser wird durch einen Federring gegen den Ventilschaft gedrückt. Das Ventil hat damit ausreichend Bewegungsfreiheit, doch es gelangt kein Motoröl hinein in den Zylinder. Wenn das passieren würde, wäre eine erhebliche Störung des Verbrennungsprozesses die Folge, weil die Zündkerze und das Ventil verkoken könnten.

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Was hat ein Ventilschaftdichtung Defekt für Symptome?

Man kann nicht einfach optisch eine Ventilschaftdichtung prüfen, wenn der Verdacht besteht, dass sie defekt sein könnte. Jedoch hat der Ventilschaftdichtung Defekt Symptome, und zwar diese:

  • beim Kaltstart blaue Abgase
  • extrem hoher Ölverbrauch
  • beim Gangwechsel übermäßiger Abgasqualm
  • Verbrennungsgase im Luftfilter und im Kurbelgehäuse

Allerdings können andere Defekte ähnliche Symptome zeigen.

 

Wie schnell muss die Werkstatt die betroffene Ventilschaftdichtung wechseln?

Wenn eine Ventilschaftdichtung defekt ist, passiert akut bis auf den höheren Ölverbrauch und die Abgasprobleme nicht viel. Gelegentlich könnten sich leichte Leistungsverluste zeigen. Sie können also zunächst mit dem Auto noch fahren. Dennoch sollte die Werkstatt zeitnah die Ventilschaftdichtung wechseln. Der Motor verbraucht nun viel Öl, was erstens Geld kostet und zweitens die Umwelt belastet. Noch schlimmer ist der Umstand, dass sich durch den Defekt an den Ventilen allmählich Ölkohle absetzt. Diese verursacht auf Dauer weitere Probleme im Motor. Lassen Sie daher die Ventilschaftdichtung prüfen und bei Erfordernis wechseln. Dazu gehören Know-how und Spezialwerkzeuge. Aufgrund des Aufwands und des vermuteten Verschleißes insgesamt wird der Mechaniker in der Regel alle Ventilschaftdichtungen wechseln.

 

Ventilschaftdichtung wechseln: So geht die Werkstatt vor

Um die Ventilschaftdichtungen zu prüfen und gegebenenfalls wechseln zu können, verwendet der Mechaniker Spezialwerkzeug. Es gibt prinzipiell zwei Möglichkeiten, Ventilschaftdichtungen zu wechseln:

  • Wechsel am eingebauten Zylinderkopf mit Spezialwerkzeug
  • vorherige Demontage des Zylinderkopfes

Im zweiten Fall wechselt die Werkstatt auch die Zylinderkopfdichtung. Zunächst ist der Motor freizulegen. Dazu muss der Mechaniker die Verkleidung, die Leitungen und die Kabel abbauen. Auch die Zündkerzen muss er ausbauen. Wenn die Nockenwelle ausgebaut werden kann, bleibt der Zylinderkopf montiert. Nach dem Ausbau der Nockenwelle dreht der Mechaniker den Motor bis zu dem Punkt, an dem der erste Kolben den unteren Totpunkt erreicht. Dann pumpt der Fachmann Druckluft über die Zündkerzenbohrung in den Zylinder. Diese drückt die Ventile auf ihren Sitz. Nun kommt Spezialwerkzeug zum Einsatz, um die Ventilfeder nach unten zu drücken. Es lassen sich jetzt die Ventilfeder und die Keile entnehmen, was die Ventilschaftdichtung freilegt. Sie kann überprüft und gewechselt werden. Danach erfolgt die Remontage in umgekehrter Reihenfolge. Wenn sich die Nockenwelle nicht ausbauen lässt, muss der Experte den kompletten Zylinderkopf abnehmen, die Nockenwelle ausbauen und wieder wie beschrieben vorgehen. Im Anschluss erhält der komplettierte Zylinderkopf eine neue Zylinderkopfdichtung und auch neue Zylinderkopfschrauben.

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Wie aufwendig ist es, eine Ventilschaftdichtung zu wechseln?

Die Arbeitsschritte, die wir hier sehr allgemein beschrieben haben, unterscheiden sich in Wahrheit etwas zwischen einzelnen Fahrzeugmodellen. Jedoch ist es in jedem Fall aufwendig, eine Ventilschaftdichtung zu wechseln. Daher ist dieser Wechsel auch nicht ganz billig. Die Dichtung selbst kostet nicht allzu viel: Der gesamte Satz kostet nur wenige Euro. Rund 90 Prozent der Kosten entstehen durch die Arbeitszeit. Hierbei spielt es nun eine Rolle, um was für einen Motor es sich handelt. Ein aufwendig konstruierter Reihensechszylindermotor hat 24 Dichtungen, die nicht so schnell gewechselt werden wie acht Dichtungen an einem normalen Vierzylindermotor. Je nach Fahrzeugmodell kann der Wechsel einen halben bis sogar ganzen Arbeitstag dauern. Daher ist mit Gesamtkosten im mittleren dreistelligen Bereich zu rechnen, wenn Sie die Ventilschaftdichtungen wechseln lassen. Ein schwerwiegender Motorschaden wäre aber deutlich teurer.

 

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