Der Partikelfilter im Dieselfahrzeug filtert aus dem Abgas gefährlichen Ruß heraus. Nach einer gewissen Zeit ist er verbraucht. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Die Werkstatt kann den Dieselpartikelfilter (DPF) wechseln oder auch den Rußpartikelfilter reinigen. Kraftfahrer können mit etwas Geschick auch selbst den Dieselpartikelfilter reinigen, wir liefern eine Anleitung.

 

Wie arbeitet der Partikelfilter?

Im Partikelfilter verbrennen die Rußpartikel bei 550 °C. Das funktioniert relativ lange, aber etwa zwischen 120.000 bis 180.000 km Laufleistung muss man den Rußpartikelfilter reinigen oder wechseln. Das Modell und die Fahrweise bestimmen den genauen Zeitpunkt, manche Hersteller geben ihn auch konkret vor. Den Dieselpartikelfilter reinigen lohnt sich: Der Austausch kostet 1.000 bis 2.000 Euro. Wenn der Partikelfilter einwandfrei funktioniert, filtert er über 90 % der Rußpartikel aus und verbrennt sie dann. Es sind darunter Feinstpartikel, von denen man vermutet, dass sie beim Einatmen Krebs verursachen könnten. Daher sind Partikelfilter sehr wichtig und gesetzlich vorgeschrieben. Die serienmäßig verbauten Modelle in den modernen Selbstzündern sind geschlossene Wandstromfilter. In diesen werden Dieselabgase durch eine poröse Keramik- oder Metallfilterwand geführt. Die Adhäsion (Anziehungskraft von Molekülen unterschiedlicher Stoffe) hält die Rußpartikel an der Filterwand fest. Sie sammeln sich dort fortlaufend und werden regelmäßig abgebrannt.

Der Vorgang heißt Regeneration und erfordert eine Abgastemperatur über 550 °C. Ausgeblasen werden am Ende Kohlendioxid und Wasserdampf, auch ein kleiner Rest Asche entsteht.

Wie sich der Filter regeneriert, hängt vom eingesetzten Filtersystem. Es gibt die aktive und die passive Regeneration oder auch eine Kombination aus beidem. Die passive Regeneration erfolgt kontinuierlich beim Erreichen der nötigen Abgastemperatur, die aktive Regeneration erfolgt bei höherer Last, welche die Abgastemperatur erhöht. Bei manchen Partikelfiltern senkt ein Additiv die Rußzündtemperatur, wodurch die Partikel schon ab ~400° verbrennen. Das erzeugt aber zusätzliche Asche. Wenn der Wagen überwiegend Kurzstrecke fährt, funktioniert die Regeneration nur noch schlecht, wodurch der Filter verstopfen kann. Ein Symptom kann das Ruckeln beim Fahren sein. Verbraucht ist ein Filter, wenn er zu viel Asche aufgenommen hat. Dann lässt sich der Dieselpartikelfilter reinigen, wenn er nicht getauscht werden soll.

 

DPF reinigen statt tauschen: Funktioniert das?

Wenn Firmen den DPF reinigen, setzen sie kombiniert mechanische und thermische Verfahren ein. Grundsätzlich wird versprochen, dass man einen Dieselpartikelfilter reinigen kann, bis seine Leistung der eines Neuteils entspricht. Den DPF reinigen kostet in der Werkstatt 390 bis 510 Euro. Es ist daher deutlich günstiger als ein Austausch.

Kraftfahrer haben die Wahl, den Filter auszubauen und an eine spezialisierte Werkstatt zu schicken oder gleich den Wagen dort hinzubringen. In jedem Fall dauert die Reinigung ein bis zwei Tage.

Es gibt Fürsprecher einer solchen Reinigung und auch Skeptiker. Der ADAC gehört zu den Skeptikern, jedoch sind die Aussagen des ADAC nicht in Stein gemeißelt, wie wir auch schon an anderer Stelle konstatieren mussten. Eine exakte Aussage kann er nach eigenen Angaben nicht liefern, weil die Art der Reinigung von den Fachwerkstätten nicht publiziert wird und es auch keine statistischen Aussagen dazu gibt, wie zuverlässig die Abgasreinigung nach einer Zahl von x km noch funktioniert, nachdem die Fahrer den Dieselpartikelfilter reinigen ließen oder selbst gereinigt haben.

 

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Selbst den Dieselpartikelfilter reinigen

Wer selbst seinen Dieselpartikelfilter reinigen möchte, benötigt etwas Expertise und Geschick sowie das geeignete Werkzeug inklusive eines Diagnosegeräts. Hinzu kommt das Reinigungsmittel für Partikelfilter. So gehen Sie vor, wenn Sie selbst Ihren Dieselpartikelfilter reinigen wollen:

  1. Lassen Sie die Abgasanlage komplett erkalten.
  2. Befreien Sie den Rußpartikelfilter von blockierenden Autoteilen und allen Sensoren.
  3. Schütteln Sie die Dose mit dem Reinigungsmittel.
  4. Führen Sie den Schlauch des Reinigungsmittels in den Partikelfilter. Er hat entsprechende Öffnungen.
  5. Füllen Sie das Reinigungsmittel ein, indem Sie alle fünf bis acht Sekunden für je fünf Sekunden einen Sprühstoß in den Filter geben. Drehen Sie dabei die Sonde leicht, damit das Reinigungsmittel alle Stellen im DPF erreicht. Entleeren Sie die Dose vollständig.
  6. Montieren Sie wieder die Sensoren und setzen Sie deren Lernwerte zurück, damit ein gereinigter Filter angezeigt wird. Hierzu brauchen Sie das Diagnosegerät.
  7. Remontieren Sie nun alle übrigen Teile.
  8. Fahren Sie zu einem freien Feld, wo Sie unbeobachtet sind.
  9. Lassen Sie das Auto mit laufendem Motor rund 15 Minuten stehen (ist normalerweise nicht erlaubt, deshalb der unbeobachtete Platz).
  10. Fahren Sie mit hoher Geschwindigkeit und Drehzahl rund eine halbe Stunde auf der Autobahn. Das brennt den Filter ordentlich durch.

 

Selbst den Dieselpartikelfilter reinigen: Was hat das für Vor- und Nachteile?

Wenn Sie selbst den Dieselpartikelfilter reinigen, sparen Sie sehr viel Geld. Selbst für die Reinigung in der Werkstatt hätten Sie noch mindestens 400 Euro bezahlt, von einem Austausch ganz zu schweigen. Doch selbst einen Dieselpartikelfilter reinigen ist wirklich etwas für Bastler, die auch aus anderen Gründen das Diagnosegerät und die nötigen Werkzeuge schon besitzen. Es ist auch nicht gesagt, dass der Filter jetzt wieder um 120.000 km oder mehr durchhält. Außerdem bekommen Sie mit diesem Verfahren nicht wirklich die Asche aus dem Filter. Diese können Sie nur unter Volllast verbrennen, doch dafür müssten Sie bei einem vollen Filter sehr viel Volllast fahren. Wenn Ihnen das zu unsicher ist und Sie auch nicht der ausgewiesene Bastler sind, lassen Sie lieber in der Werkstatt Ihren Dieselpartikelfilter reinigen.

 

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