Kühlwasserverlust beim Auto

Das Kühlwasser spielt bei heutigen Autos eine wichtige Rolle. Früher wurden viele Fahrzeuge, darunter der legendäre VW Käfer oder auch Porsche, noch mit einem luftgekühlten Motor angetrieben. Das ist heute nicht mehr möglich. Um den Antrieb zu kühlen und eine Überhitzung zu vermeiden, besitzen moderne Autos einen komplexen Kühlkreislauf, in dem die Kühlflüssigkeit zirkuliert. Wenn Sie einen Kühlwasserverlust an Ihrem Fahrzeug feststellen, dann sollten Sie schnell reagieren. Denn der Verlust von Kühlflüssigkeit kann schwerwiegende Folgen haben. Im schlimmsten Fall droht sogar ein Motorschaden. Wir verraten, wie Sie einen entsprechenden Kühlwasserverlust erkennen und welche Kosten die Reparatur verursachen kann.

 

Welche Aufgabe hat das Kühlwasser?

Die Kühlflüssigkeit hat eine wichtige Aufgabe für die Funktionsfähigkeit eines modernen Autos, nämlich die Sicherstellung der Motorkühlung. Ein betriebswarmer Motor hat eine Temperatur von etwa 90 Grad Celsius. Ohne den Kühlkreislauf und das darin befindliche Kühlwasser würde die Temperatur deutlich ansteigen, was einen Schaden am Motor zur Folge hätte. Die Kühlflüssigkeit fließt durch die Kühlkanäle am Motorblock, wo es die entstandene Hitze des Motors aufnimmt und ihn somit vor einer Überhitzung schützt. Anschließend fließt das heiße Kühlwasser weiter zum Lüfter. Hier sorgt der durchströmende Fahrtwind dafür, dass die Temperatur des Wassers wieder abnimmt, sodass es erneut zum Motor fließen und dort wieder aufgeheizt werden kann. Auf diese Weise wird die Temperatur des Motors reduziert. Bei der Kühlflüssigkeit handelt es sich nicht nur um normales Wasser aus der Leitung, sondern eine Zusammensetzung aus Wasser, Frostschutz und entsprechenden Zusätzen, den Additiven, die das Kühlsystem vor allem vor Korrosion schützen. Damit die Kühlung des Motors entsprechend funktionieren kann, muss ausreichend Kühlflüssigkeit im Kreislauf enthalten sein. Kleine Leckagen stellen noch kein Problem dar. Sobald der Verlust jedoch zunimmt, kann die Kühlung nicht mehr ausreichend funktionieren, sodass es zu einer Überhitzung kommt.

 

Welche Ursachen hat ein Verlust von Kühlflüssigkeit?

Es gibt mehrere Ursachen, die einen Verlust der Kühlflüssigkeit zur Folge haben. Dabei wird in der Regel zwischen einem schleichenden und einem plötzlichen Verlust unterschieden. Ein defekter Kühler führt meist zu einem schleichenden Verlust des Kühlmittels. Wenn das System durchgerostet ist oder durch eine äußere Einwirkung, beispielsweise einen Steinschlag, beschädigt wurde, tritt die Kühlflüssigkeit in geringen Mengen aus. Ebenso kann eine defekte Zylinderkopfdichtung dafür sorgen, dass das Kühlmittel nicht mehr im System gehalten wird und somit langsam entweichen kann. Diese Arten von Kühlmittelverlust sind besonders tückisch, da sie im ersten Moment des Auftretens meist nicht zu erkennen sind. Der Verlust erfolgt stetig, sodass die verlorene Menge nach einiger Zeit ebenfalls kritisch wird. Deutlich spürbarer ist hingegen der plötzlich Verlust an Kühlflüssigkeit. Wenn sich ein Kühlschlauch löst oder die entsprechenden Leitungen von einem Marder angebissen werden, dann entleert sich das System innerhalb weniger Minuten. Der Kühlmittelverlust ist nicht zu übersehen. Übrigens: Eine defekte Wasserpumpe führt nicht zwingend zu einem Kühlwasserverlust. Allerdings kommt der Kreislauf zum Erliegen, sodass der Motor nicht mehr gekühlt wird. Auch in diesem Fall droht eine Überhitzung!

Was kann die Folge von Kühlwasserverlust sein?

Wenn der Kühlmittelverlust unbeobachtet bleibt oder nicht behoben wird, dann führt der Verlust zu einer Überhitzung des Antriebs und damit zu einem Motorschaden. Der Motor wird übermäßig beansprucht und somit stark erwärmt, was mehrere Folgeschäden verursachen kann. Die häufigste Folge, die sich bei einer starken Überhitzung ergibt, ist das Durchbrennen der Zylinderkopfdichtung. Die Dichtung aus Metall und Kunststoff kann die hohen Temperaturen nicht mehr verkraften, sodass sie undicht wird. In diesem Fall vermischt sich das Motoröl mit dem Kühlmittel. Während das Öl im Kühlsystem für Verstopfungen sorgt und damit die Kühlung blockiert, kann das Kühlwasser im Brennraum einen sogenannten Wasserschlag herbeiführen. Dabei schlagen die Kolben so heftig auf das nicht komprimierbare Wasser, dass die Pleuelstangen verbiegen. Ein teurer Schaden am Motor ist die Folge.

 

Wie kann man den Kühlwasserverlust erkennen?

Ein plötzlicher Kühlwasserverlust lässt sich in den meisten Fällen direkt erkennen. Wenn eine große Pfütze unter dem Motorraum sichtbar wird, sollte direkt klar sein, dass ein Defekt am Kühlsystem vorliegt. Deutlich schwieriger wird es, wenn ein schleichender Verlust vorliegt. Es lohnt sich, den Parkplatz vor allem nach längerer Standzeit auf entsprechende Flüssigkeiten zu untersuchen. Auch ein Blick auf den Motor macht in vielen Fällen deutlich, wenn ein Kühlmittelverlust vorliegt. Dabei sollte auf die klassischen Stellen für Undichtigkeiten geachtet werden. Kühlwasserschläuche werden im Laufe der Zeit porös und rissig, sodass sich Wassertropfen bilden, die einen Verlust sichtbar machen. Auch im Bereich der Wasserpumpe sowie der Zylinderkopfdichtung kann ein prüfender Blick nicht schaden. Ist der Kühlmittelverlust so groß, dass die Kühlleistung nicht mehr erreicht wird, leuchtet die rote Warnlampe im Armaturenbrett auf. Spätestens jetzt sollten Sie handeln!

Auto stehen geblieben nach Kühlwasserverlust

Wie sollte bei einem Kühlmittelverlust vorgegangen werden?

Bei einem starken Kühlmittelverlust darf das Fahrzeug nicht mehr gefahren werden. Andernfalls kommt es zu einer Überhitzung und somit zu einem Schaden am Motor. Das gilt auch für kurze Strecken, beispielsweise auf der Fahrt zur Werkstatt. Bei geringem Verlust des Kühlmittels können Sie den entsprechenden Behälter etwas nachfüllen, um wenigstens zur rettenden Werkstatt zu fahren. Wichtig: Das Nachfüllen stellt keine Reparatur dar! Sie müssen trotzdem eine Fachwerkstatt aufsuchen, um für den Kühlwasserverlust die Ursachen aufzuklären. Denn aus einem kleinen Leck kann sich in kurzer Zeit ein großer Verlust entwickeln.

 

Wie lässt sich der Kühlwasserverlust beheben?

Wie sich der Kühlmittelverlust beheben lässt, ist vor allem von der Ursache abhängig. Die einfachste Reparatur stellt ein abgesprungener Kühlwasserschlauch dar. Wenn die Bauteile nicht beschädigt sind, muss der Schlauch einfach aufgesteckt werden. Sollte der Marder zugeschlagen haben, wird der entsprechende Schlauch natürlich gewechselt. Das stellt für einen erfahrenen Schrauber keine Herausforderung dar, sodass der Austausch in der heimischen Garage vorgenommen werden kann. Deutlich komplizierter ist die Reparatur bei einem beschädigten Kühler oder einer defekten Zylinderkopfdichtung. In diesem Fall sollten Sie die Hilfe in einer erfahrenen Fachwerkstatt suchen.

 

Welche Kosten verursacht ein Verlust an Kühlflüssigkeit?

Die Kosten, die bei einer Reparatur anfallen, hängen vom entsprechenden Schaden ab. Daher ist es wichtig, für den Kühlwasserverlust die Ursachen zu kennen. Die günstigste Reparatur stellt der defekte Kühlwasserschlauch dar. Ein Neuteil kostet zwischen 10 und 30 Euro, sodass inklusive Arbeitslohn je nach Werkstatt Kosten unter 100 Euro fällig sind. Komplizierter und vor allem teurer wird der Austausch einer kaputten Wasserpumpe. Ein entsprechendes Ersatzteil kostet je nach Hersteller zwischen 150 und 200 Euro. Bei einem defekten Kühler fallen Kosten bis zu 400 Euro an. Hinzu kommt der Preis für den Arbeitslohn, der im Vergleich zu einem Defekt am Kühlwasserschlauch deutlich höher ausfällt. Eine Zylinderkopfdichtung, die ausgewechselt werden muss, stellt den größtmöglichen Schaden dar. In diesem Fall ist sogar der Wechsel von Motoröl und Kühlmittel notwendig. Es drohen Gesamtkosten bis zu 1500 Euro. Dennoch sind alle Reparaturen günstiger als ein kapitaler Schaden am Motor. Daher sollte an der Reparatur nicht gespart werden.

 

Was gibt es zu beachten?

Es lohnt sich, regelmäßig den Kühlwasserstand am Fahrzeug zu kontrollieren. Kleine Undichtigkeiten fallen oft nicht auf, können jedoch teure Folgen haben. Indizien für ein Problem mit dem Kühlkreislauf kann auch der Ausgleichsbehälter geben. Ist der Pegel zu niedrig, dann sollten Sie der Ursache auf den Grund gehen. Wenn Sie das Kühlmittel bloß nachfüllen, beheben Sie den Schaden nicht – und dann droht ein teurer Defekt am Motor. Beim Kühlkreislauf handelt es sich um ein geschlossenes System, aus dem das Wasser unter normalen Bedingungen nicht entweichen kann. Allerdings sollten Sie vorsichtig sein. Wenn der Motor auf Betriebstemperatur ist, ist das Kühlsystem heiß und steht unter Druck. Es droht Verbrühungsgefahr! Warten Sie daher, bis der Motor abgekühlt ist. Außerdem Sie sollten die verschiedenen Behälter nicht wechseln. Die Kühlflüssigkeit ist meistens pink, das Scheibenwischwasser hingegen blau.

 

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