Die Zündkerzen zünden mit einem elektrisch erzeugten Funken zwischen ihren Elektroden das Benzin-Luft-Gemisch im Zylinder. In der Regel hat jeder Zylinder genau eine Zündkerze, Ausnahmen gibt es nur bei sehr großen Zylindern. Die Zündkerze ist ein Verschleißteil und auch für (seltene) Defekte anfällig. Der normale Verschleiß wird ein wenig vom Fahrzeug und der Fahrweise beeinflusst, verläuft aber relativ einheitlich – weshalb Werkstätten im Rahmen der Inspektionen nach rund 30.000 bis 60.000 Kilometern (manchmal auch erst nach 100.000 Kilometern) die Zündkerzen wechseln. Der genaue Zeitpunkt hängt vom Fahrzeug ab. Defekte Zündkerzen lassen sich an Zündaussetzern und einer mangelnden Motorleistung erkennen.

Kann durch defekte Zündkerzen ein Schaden entstehen?

Durchaus. Die entstehenden Zündaussetzer sind zwar zunächst nur ärgerlich: Der Motor ruckelt und bringt nicht mehr die volle Leistung, wenn der betroffene Zylinder komplett aussetzt. Der Motorlauf ändert sich deutlich, daran lassen sich defekte Zündkerzen erkennen. Schlimmer ist aber, dass durch die Zündaussetzer unverbrannter Kraftstoff in den Katalysator gelangt, was diesen auf Dauer zerstören kann. Der Verbrauch erhöht sich außerdem, weil die Kraftstoffverbrennung unvollständig stattfindet. An diesen Symptomen lassen sich defekte Zündkerzen erkennen:

  • ruckelnder Motor
  • nachlassende Leistung
  • erhöhter Verbrauch
  • Benzingeruch
  • optisch: Ablagerungen (Verkrustungen) an den Zündkerzenelektroden

Defekte Zündkerzen sind am ehesten bei Autos zu beobachten, die fast nur Kurzstrecke fahren. Deren Motor erreicht dabei nicht mehr die nötige Brennraumtemperatur von ~400 °C. Die Zündkerzen brauchen diese Temperatur, um frei zu brennen. Ansonsten kommt es zu Ablagerungen durch unvollständig verbrannten Kraftstoff und in der Folge manchmal zum Defekt. Besitzer älterer Zweitaktwagen, die bis 1990 in der DDR gefahren wurden, kannten diesen Effekt sehr gut. Die Zündkerzen beim Trabant und Wartburg litten besonders unter dem Kraftstoff-Öl-Gemisch. Beim Zweitakter wurde dem Benzin Öl im Verhältnis 1:33 bis 1:50 zugesetzt, das den Motor schmierte und schnell die Zündkerzenelektroden zusetzen konnte. Es genügte aber, einmal pro Woche eine kürzere Strecke mit Vollgas über die Autobahn zu fahren, um die Zündkerzen zu „reinigen“. Das Vollgas war übrigens ungefährlich bei Höchstgeschwindigkeiten zwischen 90 (Trabbi) bis 130 (Wartburg) km/h.

 

Wann können Sie die Zündkerzen wechseln?

Auf keinen Fall bei einer kurzen Rast während der Fahrt, dabei verbrennen Sie sich die Finger. Der Motorraum kann immerhin 400 °C heiß werden (siehe oben). Davon abgesehen dehnen sich der Zylinderkopf und die Zündkerze durch die Hitze aus. Wenn Sie nun eine neue und damit kalte Zündkerze einsetzen würden, dürfte sich diese im Gewinde festfressen. Sie wäre später nur noch mit Gewalt herauszubekommen. Selbstverständlich müssen Sie beim Fahrzeug

  • die Zündung ausschalten sowie
  • den Massepol der Batterie abklemmen,

bevor Sie die Zündkerzen wechseln.

 

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Zündkerzen wechseln: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die meisten Autobesitzer lassen in der Werkstatt ihre Zündkerzen wechseln. Wer es allein machen möchte, schafft es mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Zugang herstellen: Bei älteren Fahrzeugen sind die Zündkerzenstecker nach dem Öffnen der Motorhaube sofort zu sehen, bei jüngeren Modellen muss meistens eine Verkleidung über den Zündkerzen demontiert werden. Diese befinden sich im oberen Teil des Motorblocks, häufig (aber nicht immer) direkt oben.
  2. Zündkerzenstecker abziehen: Jede Zündkerze hat einen Stecker. Das ist ein runder Aufsatz mit Kabel. Alle Zündkerzen und ihre Stecker sind (fast immer) in einer Reihe nebeneinander angeordnet. Das ist nicht zu übersehen. Die Stecker lassen sich mit einem Handgriff und mäßiger Kraft einfach abziehen. Achtung: Jede Zündkerze hat ihren eigenen Stecker, der abschließend wieder korrekt aufgesetzt werden muss.
  3. Zündkerzenschacht reinigen: Um die Zündkerze herum ist meistens etwas verbrannter, harter Ruß zu sehen. Diesen putzen Sie mit einem Pinsel heraus, damit er nicht nach dem Herausdrehen der Zündkerze in den leeren Schacht und damit in den Zylinder gelangt. Dort hat er nichts zu suchen.
  4. Zündkerze herausdrehen: Die Zündkerze lässt sich mit einem Zündkerzenschlüssel herausdrehen. Sie kann recht fest sitzen. Trotzdem sollten Sie eher vorsichtig arbeiten, sonst beschädigen Sie das Innengewinde im Zylinderkopf.
  5. Innengewinde reinigen: Es kann sich empfehlen, das Innengewinde im Zylinderkopf mit einem Lappen kurz zu reinigen. Dort findet sich aber meistens nicht viel Schmutz.
  6. neue Zündkerze einschrauben, angemessen festziehen
  7. Kerzenstecker wieder aufstecken

 

Mit welchem Werkzeug lassen sich die Zündkerzen wechseln?

Es gibt spezielle Zündkerzenschlüssel im Autofachhandel. Wichtig zu wissen: Die Zündkerzen unterscheiden sich je nach Motor in der Länge, dem Durchmesser und der Steigung des Zündkerzengewindes. Daher müssen Sie herausfinden, welche Zündkerzen Sie brauchen. Wenn Sie einen Zündkerzenschlüssel oder einen Steckschlüsselsatz mit speziellen Zündkerzeneinsätzen kaufen, finden Sie an den Zündkerzenschlüsseln oder -nüssen Größen zwischen SW 13 und SW 25,4. Die kleinste Größe brauchen Sie nur bei einigen kleinen Rollern, die größte ist ganz selten anzutreffen. Die Zweitakter hatten sie, sie stammt eigentlich aus dem Flugzeugbau der 1930er Jahre. Die SW 16, SW 18 und vor allem SW 20,8 sind bei Autos sehr oft anzutreffen. Beachten Sie, dass die Zündkerze teilweise schwerer zugänglich sein kann, sodass sich eine Ratschenverlängerung empfiehlt.

 

Was kostet der Wechsel in der Werkstatt?

Je nach Fahrzeug zahlen Sie in der Werkstatt 80 bis 300 Euro. Wenn Sie es sich also zutrauen, können Sie durchaus allein neue Zündkerzen einsetzen. Die Werkstatt hat allerdings auch Vorteile durch ihre wirklich fachgerechte Arbeit. Sie wechselt Ihnen die Zündkerzen in kaum 30 Minuten.

 

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