Wenn ein Domlager defekt ist, hören Sie das am Knarzen und Knacken bei einer Lenkbewegung im Stand. Auch stellt sich in Kurven ein ungewohntes Fahrgefühl ein. Selten ist vor einer Laufleistung von 100.000 km das Domlager defekt, doch manchmal setzt durch eine sportliche Fahrweise der Schaden auch schon viel früher ein.

 

Wozu gibt es das Domlager?

Dieses Lager gehört zum Fahrwerk. Es stellt an der Vorderachse (Lenkachse) die Verbindung zwischen Federbein und Karosserie her, weshalb es auch als Federbeinlager oder treffender Federbeinstützlager bezeichnet wird. Seine Aufgabe besteht darin, sein Federbein, an dem es sitzt, zu führen und zu stützen. Es sorgt praktisch dafür, dass sich auch in einer dynamischen Fahrsituation die Federbeinstellung nicht verändert. Eigentlich handelt es sich um ein Wälzlager, doch es ist wegen seiner stützenden und gleichzeitig flexiblen Funktion meistens in einen dicken Hartgummimantel eingebettet. Es gibt darüber hinaus für extreme Beanspruchungen auch Domlager ohne jede Gummierung. Sie kommen beispielsweise im Motorsport zum Einsatz und stellen zwischen dem Federbein und der Karosserie eine feste Verbindung her. Ein auf diese Weise versteiftes Federbein hält auch in sehr rasanten Kurvenfahrten die Fahrwerkseinstellungen, ohne dass die hohen Kräfte eine dynamische Veränderung der Fahrwerksgeometrie bewirken. Für alltägliche Fahrten, wie wir sie gewöhnlich mit dem Auto unternehmen, ist jedoch das Domlager im Gummimantel eher zu empfehlen. Es ist vergleichsweise günstig herzustellen und kann die Schwingungen seines Federbeins reduzieren. Das verringert die Geräuschentwicklung beim Fahren. Das Wälzlager stellt wiederum die Drehung des Federbeins um seine Achse sicher, damit es dem Lenkeinschlag folgt. Daher haben auch nur die Federbeine an der Lenkachse Domlager, während an der Hinterachse die Federn (Stoßdämpfer) meistens mit Gummipuffern befestigt werden.

 

Wann ist ein Domlager verschlissen?

Bevor ein Domlager defekt ist, sind Sie meistens rund 100.000 km (manchmal etwas weniger) gefahren. Die Lebensdauer dieser Lager hängt natürlich sehr entscheidend von Ihrer Fahrweise ab. Darüber hinaus spielen der Straßenzustand und das Überfahren (hoher) Bordsteinkanten eine recht ausschlaggebende Rolle. Allgemein sollen Domlager mindestens so lange wie Stoßdämpfer halten. Das sind die erwähnten rund 80.000 bis 100.000 km. Wenn dann Stoßdämpfer bzw. Federbeine gewechselt werden, wechselt die Werkstatt die Domlager gleich mit. Wenn deutlich eher ein Domlager defekt ist, sind Sie wahrscheinlich schnell in Kurven gewesen und/oder häufiger in spitzem Winkel über höhere Bordsteinkanten gefahren. Die dabei auftretenden Querkräfte setzen dem Wälzlager zu. Auch Drifts sollten Sie vermeiden, damit nicht so schnell die Domlager defekt sind. Wenn Sie dennoch so sportlich fahren, könnte manchmal schon nach 41.000 bis 51.000 km ein Domlager defekt sein.

 

Wie erkennen Sie, dass ein Domlager defekt ist?

Die Domlager sind im Federbeindom nur schwer einzusehen. Sie hören wie vorn erwähnt typische Knack- und Mahlgeräusche bei Lenkbewegungen im Stand, wenn das Domlager defekt ist.
Manchmal hören Sie auch komische Geräusche beim Ein- oder Aussteigen bzw. beim Be- oder Entladen. Wenn das Domlager defekt ist und Sie über eine Bodenwelle, durch ein Schlagloch oder über eine Bordsteinkante fahren, hören Sie die Geräusche sehr deutlich. Es kann schlagen, klappern und sogar knallen. Lassen Sie dann Ihre Domlager prüfen. In der Werkstatt muss der Wagen zu diesem Zweck auf die Hebebühne. Der Mechaniker kann das Domlager testen, indem er mit einem bestimmten Griff dessen axiales Spiel prüft. Sollte er auf diese Weise Ihr Domlager testen und den Defekt feststellen, sollten Sie es wechseln lassen, weil immerhin das Federbein nicht mehr stabil ist, wenn sein Domlager defekt ist. Das belastet den Dämpfer und die Reifen. Sie erleben höheren Verschleiß. Auch zeigt das Auto ein sehr ungewohntes Fahrverhalten, das sogar sicherheitsrelevant sein kann.

 

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Domlager prüfen lassen

Sie können natürlich noch fahren, auch wenn ein Domlager defekt ist. Sein unvermeidlicher Verschleiß ist kein Weltuntergang, auch stellt sich der Defekt nicht urplötzlich ein. Jedoch sollten Sie bei entsprechendem Verdacht das Domlager auf den Defekt prüfen lassen. Die Mechaniker, die ein Domlager testen, zeigen manchmal ihren Kunden den Schaden: Wenn der Wagen angehoben wurde und das Rad frei hängt, lässt es sich vertikal sehr leicht bewegen, wenn das Domlager defekt ist. Bei einem auf dem Boden stehenden Auto lässt sich prinzipiell kaum ein Domlager prüfen. Sie müssen es anheben lassen, damit der Mechaniker das Domlager testen kann.

 

Warum sollten Sie an den Wechsel denken, wenn das Domlager defekt ist?

Wie erwähnt können Sie mit dem kaputten Domlager durchaus fahren, wenn auch mit weniger Komfort und unter Umständen sogar etwas unsicherer. Jedoch müssen das Federbein und der Stoßdämpfer die Dämpfungs- und Justieraufgaben des Lagers in so einem Fall übernehmen, was diese Teile sehr stark belastet und zu einem schnelleren Verschleiß führt. Dieser ist deutlich teurer.

 

Domlager wechseln lassen

Der Mechaniker hebt in der Werkstatt den Wagen an, demontiert die Räder und löst das Federbein von seiner Aufhängung. Das Domlager wird aus der Motorhaube heraus abgeschraubt. Wenn das geschehen ist, lassen sich das Federbein abziehen und bei fixierter Fahrwerksfeder das Domlager abschrauben. Die Hebebühne und die entsprechenden Werkzeuge haben in der Regel nur Werkstätten. Wir empfehlen nicht den DIY-Wechsel eines Domlagers. Das Domlager lässt sich nun ersetzen, dann erfolgt die Remontage. So ein Wechsel kostet viel Arbeitszeit und ist daher nicht ganz billig. Es empfiehlt sich, bei der fälligen Demontage gleich Achsmanschetten, Radlager und Lenker zu überprüfen und nötigenfalls Teile zu wechseln, wenn sie schon sehr verschlissen sind. Ein reiner Wechsel des Domlagers, das vorzeitig verschlissen ist, kostet nur auf einer Seite rund 200 Euro, doch man wechselt in der Regel beidseitig. Der Verschleiß ist auf beiden Seiten gleichmäßig zu erwarten. Rechnen Sie daher mit rund 400 Euro.

 

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