Turboladerschaden Ursachen und Tipps alt

Ein Turboladerschaden kann viele Ursachen haben. In den meisten Fällen sind diese jedoch auf eine nicht sachgemäße Wartung anderer Fahrzeugbauteile, vor allem des Motors, zurückzuführen und können somit recht einfach vermieden werden. Der Austausch des Turboladers ist mit Kosten von mehreren Tausend Euro verbunden, daher ist die einzig wirtschaftlich sinnvolle Lösung oft, dass Betroffene ihr Auto mit Turboladerschaden verkaufen. Halten Sie sich an die von uns zusammengestellten Tipps, haben Sie hoffentlich noch lange viel Freude an Ihrem Turbolader. Ob Ihr Turbolader bereits beschädigt ist, erfahren Sie in unserem Artikel, wie Sie einen Turboladerschaden erkennen.

 

Was ist ein Turbolader und was ist seine Funktion?

Der Turbolader macht es möglich, dass die Energie der Motorenabgase teilweise zum Antrieb einer Turbine genutzt wird. Dadurch wird der Druck im Ansaugsystem des Motors erhöht, was dazu führt das mehr Frischluft in den Zylinder gelangt. Man spricht bei einem Motor mit Turbolader auch von einem aufgeladenen Motor. Der Turbo besteht aus zwei Hauptbestandteilen, einer Turbine und einem Verdichter. Eine Welle bildet die Schnittstelle zwischen der Turbine und dem Verdichter. Eine Welle ist ein Bauteil, das zum Verbinden von Elementen und der Weiterleitung von Drehmomenten verwendet wird. Außerdem verfügt der Turbolader über ein Turbinenrad, das die von der Welle weitergeleitete Energie des Abgases in Rotationenergie umwandelt. Zur Regelung des Ladedrucks moderner Fahrzeuge kommt heute serienmäßig die verstellbare Turbinengeometrie zum Einsatz, kurz VTG.

Die ersten Turbolader wurden in den 30er Jahren in kleinerer Auflage serienmäßig in Lastkraftwägen verbaut. Die erste Großauflage erfolgte mit dem Verbau als leistungssteigernde Komponente für Dieselmotoren. Ohne Turbolader wäre es, besonders für Dieselmotoren, nicht möglich eine ähnliche Leistung wie ein Ottomotor bei ähnlicher Hubraumgröße zu erreichen. Auch sorgen Turbolader für einen geringeren Kraftstoffverbrauch, da ein Teil der Abgasenergie dazu verwendet wird, die Leistung des Motors zu steigern. Die Kraftstoffeinsparung ist nicht nur gut für Ihren Geldbeutel, jeder nicht benötigte Liter Kraftstoff ist auch gut für die Umwelt. Aufgrund dieser positiven Aspekte werden Turbolader heute auch in vielen Benzinern verbaut.

 

Ursachen für einen Turboladerschaden

1. Ohne ausreichend Motoröl läuft der Turbolader nicht geschmeidig

Geschmiert wird der Turbolader grundsätzlich durch das Motoröl. Bei hohen Drehzahlen hat der Turbolader einen ebenso großen Bedarf an Schmierung wie der Motor. Ist nicht genug Motorenöl vorhanden, kann es dazu kommen, dass der Schmierfilm innerhalb des Turboladers unterbrochen wird. Durch die Unterbrechung kommt es zu ungewollten, direkten Berührungen der Bestandteile des Turbos. So können sich Metallspäne lösen und zu einem Turboladerschaden führen. Außerdem werden diese Späne vom Motor angesaugt, was im schlimmsten Fall zu einem Motorschaden führen kann.

Zu wenig Öl im Motor ist die Ursache, die man ohne großen Aufwand vermeiden kann. Ein mangelnder Motorölstand führt nicht nur dazu, dass es zu einer Reibung einzelner Teile des Turboladers kommt. Die zweite und nicht minderwichtige Aufgabe des Motoröls ist es für eine ausreichende Kühlung innerhalb des Antriebssystems, zu dem auch der Turbolader gehört, zu sorgen. Ist der Motorölstand generell zu niedrig, kann diese Funktion nicht mehr gewährleistet werden. Die Temperatur innerhalb eines Turboladers kann bis zu 1.000 Grad Celsius erreichen. Es droht eine Überhitzung, die die Haltbarkeit aller Komponenten stark beeinträchtigt.

Bei einer Überhitzung entsteht nicht nur direkt eine Beschädigung des Turboladers, selbst wenn Sie noch mal glücklich davongekommen sind, verbrennen Teile des vorhandenen Öls und bilden schädliche Ablagerungen innerhalb des Turboladers, die für einen späteren Schaden des Turboladers verantwortlich sein können. Diese Ablagerungen werden genau wie die Metallspäne, vom Motor angesaugt und können im schlimmsten Fall auch hier zu einem Motorschaden führen.

Tipp:

  • Fahren Sie den Motor immer erst über etwa 10 Kilometer warm bevor Sie die Drehzahlen in den Himmel schießen. Auch kann es hilfreich sein, wenn Sie Ihr Auto nach einer längeren Fahrt nicht sofort abstellen, sondern das Fahrzeug langsam „Kaltfahren“.
  • Kurzstrecken sind schlecht für jedes Auto. Versuchen Sie diese daher möglichst zu vermeiden.
  • Überprüfen Sie regelmäßig nach dem Tanken, ob noch genug Öl vorhanden ist. Verlassen Sie sich nicht blind auf die digitale Anzeige

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2. Die betriebsnotwendige Qualität des Motoröls ist nicht ausreichend

Eine weitere Ursache, die Beschädigungen des Turbos verursachen kann, ist minderwertiges Öl im Motor. Leider reicht es nicht nur auf ein ausreichendes Fülllevel des Öls zu achten, denn bekanntlich schlägt Qualität die Quantität. Auch der Turbolader ist auf die Additive und Zusatzstoffe im Motorenöl angewiesen. So ist es zwingend notwendig, die vom Hersteller empfohlenen Wechselintervalle zu befolgen. Halten Sie sich nicht an die veranschlagten Wechselintervalle, droht Ihnen eine Beschädigung des Turboladers.

Was hat negativen Einfluss auf die Qualität des Motoröls?

  • Ölverdünnung komprimiert die Schmierwirkung des Schmiermittels. Zu dieser kommt es unter anderem, wenn Kraftstoff in den Ölkreislauf eindringt.
  • Übermäßiger Kurzstreckenbetrieb ist eine der Ursachen der Ölverdünnung. Auch erreicht Motorenöl bei Kurzstrecken nicht immer die betriebsnotwendige Temperatur.
  • Ablagerungen, die durch Überhitzungen bei hohen Drehzahlen entstehen, haben einen negativen Einfluss auf die Qualität

Tipp: Wechseln Sie das Motoröl spätestens nach 30.000 Kilometern. Wir empfehlen Ihnen den Wechsel jedoch einmal jährlich.

 

3. Fremdkörper führen zu einem Turboladerschaden

Gibt es auch nur einen Bereich in dem Fremdkörper wünschenswert sind? Uns fällt keiner ein. So sind auch Fremdkörper im Turbolader meist eine weitere Ursache, die dessen Austausch unvermeidbar macht.

Wie gelangen Fremdkörper in den Turbolader?

Der Turbo saugt Abgase an, um die enthaltene Energie für den Antrieb einer Turbine zu verwenden. Während des Ansaugens kann es durchaus vorkommen, dass kleinere Fremdkörper wie Sand oder besonders kleine Steine in den Turbo eingesaugt werden. Kommt es innerhalb des Turbos zu ungewollten Abreibungen der Bestandteile, können Metallspäne abgelöst werden, die wiederum zu Beschädigungen des Turboladers und einem Motorschaden führen können.

Tipp: Auch für die Reinigung des Turboladers stehen Ihnen einige Spezialmittel zur Verfügung. Preislich liegen die Reiniger zwischen 10 und 30 Euro.

 

4. Der Wagen wir nicht "kaltgefahren"

Geben Sie Gas, bis die Funken fliegen, fordern Sie eine enorme Leistung Ihres Turbos. Bei hohen Drehzahlen erreicht der Turbolader Temperaturen in der Spitze von bis zu 1.000 Grad Celsius. Ein eigenes Kühlelement besitzt ein Turbo jedoch nicht, als Kühlung dient lediglich die Fahrtluft und das Öl des Motors. Stellen Sie Ihren Wagen kurze Zeit nach Erreichen dieser Spitzentemperaturen ab, wird er nicht mehr durch den Fahrtwind gekühlt. Auch das kann eine Ursache für den Schaden sein.

Das Öl ist bei einem stillstehenden Fahrzeug nicht mehr in der Lage eine angemessene Kühlung zu gewährleisten und die noch vorhandenen Reste innerhalb des Turbokreislaufs verkoken (das Öl verfestigt sich zu Ölkohle, einem schädlichen Stoff für den Turbo und Motor). Hat sich Ölkohle in Ihrem Turbolader gebildet und Sie nehmen das Auto wieder in Betrieb, verursachen diese Stoffe einen Turboladerschaden.

Tipp: Fahren Sie Ihr Fahrzeug kalt, bevor es abgestellt wird. Meist reicht bereits eine kleine Strecke von unter 5 Minuten, um die Verkokung des Motoröls zu verhindern.

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