Zylinderkopfdichtung prüfen
Ein Defekt der Zylinderkopfdichtung kann zu sehr unangenehmen Folgen für den Motor und im schlimmsten Fall auch für die Fahrzeuginsassen führen. Diese reichen von austretenden Abgasen oder Flüssigkeiten bis hin zu einem Motorbrand, der für alle Mitfahrenden lebensgefährlich werden kann. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie die Zylinderkopfdichtung prüfen und die Funktionalität feststellen können. Nehmen Sie sich die Zeit, denn ein Auto mit Motorschaden kostet viel Zeit, Geld und Nerven.
Zylinderkopfdichtung prüfen – Darauf müssen Sie achten
Die Zylinderkopfdichtung ist ein elementares Bauteil im Motor, das die Funktionalität aufrechterhält und im Zusammenspiel mit dem Zylinderkopf dafür sorgt, dass die Kreisläufe von Verbrennungsgasen, Kühlwasser und Motoröl streng getrennt bleiben.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die Zylinderkopfdichtung prüfen können:
- Sie können beispielsweise den Deckel des Kühlwasserausgleichsbehälters öffnen und den kontrollieren (NUR im kalten Zustand, da bei warmem Motor Verbrennungsgefahr besteht). Weißer Schaum oder Schleim deutet auf einen Defekt der Zylinderkopfdichtung hin. Ist kein Schleim zu sehen, ist dieser Test bestanden. Achtung: Befindet sich am Deckel des Kühlwasserausgleichsbehälters gelber Schleim, ist das kein Zeichen für eine defekte Zylinderkopfdichtung. Das bedeutet nur, dass das Fahrzeug viel Kurzstrecke gefahren ist.
- Eine weitere Methode ist die Überprüfung des Öleinfüllstutzens. Haben sich hier Ablagerungen oder Verschleimungen abgesetzt, ist dies ein weiteres Indiz für eine kaputte Zylinderkopfdichtung.
- Starten Sie einmal den Motor und beobachten Sie die Abgase, die aus dem Auspuff strömen. Haben diese eine weiße Farbe, die auch bei warmgelaufenem Motor nicht verschwindet, ist das ein klares Zeichen für einen Defekt. Strömt der weiße Qualm nur bei kaltem Motor aus dem Auspuff, kann das einfach an Kondensat liegen, dass sich abgesetzt hat und nun herausgepustet wird.
- Sind die Abgase bläulich verfärbt, deutet das auch auf einen Schaden an der Zylinderkopfdichtung hin.
- Der sicherste Test für eine defekte Zylinderkopfdichtung ist der CO₂-Test. Diesen können Sie im Internet bestellen. Er enthält einen Dichtungsstopfen mit integriertem Röhrchen zur Flüssigkeitsaufnahme und einen CO₂-Indikator. Die Indikatorflüssigkeit füllen Sie ganz einfach in den Flüssigkeitsaufnahmebereich des Stopfens und starten dann den Motor. Verfärbt sich die Flüssigkeit grün oder bildet Blasen, ist die Zylinderkopfdichtung kaputt und muss gewechselt werden. Geschieht das nicht, ist wahrscheinlich alles in Ordnung.
Zylinderkopfdichtung prüfen - Blick in den Bordcomputer
Wenn Sie die Zylinderkopfdichtung prüfen möchten, sollten Sie sich nicht ausschließlich auf den Fehlerspeicher im Bordcomputer verlassen. Die Fehler, die zu einem Zylinderkopfschaden führen, sind in der Regel nicht im Fehlerspeicher zu finden. Sollten Sie also in der Werkstatt aufgrund der Fehlerspeicheranalyse die Diagnose Zylinderkopfdichtungsschaden erhalten, sollten Sie für die Reparatur Ihres Fahrzeugs die nächste Werkstatt aufsuchen, denn selbst ein Wechsel der Dichtung ist nicht ausreichend, wenn die Ursache des Defekts nicht fachgerecht untersucht wurde. Im schlimmsten Fall kann es vorkommen, dass Sie nach einigen Kilometern dann einen Motorschaden erleiden und Ihr Fahrzeug ein wirtschaftlicher Totalschaden wird.
Der Grund dafür ist ganz simpel: Eine Zylinderkopfdichtung prüfen Sie nicht nur anhand elektronischer Faktoren. Vielmehr sind mechanisches Wissen und das Erkennen von Symptomen notwendig, um die Diagnose ordentlich stellen zu können.
Auswirkungen einer falschen Prüfung der Zylinderkopfdichtung
Stellen Sie sich einmal vor, Sie gehen in eine Werkstatt und lassen die Zylinderkopfdichtung prüfen. Der für Sie zuständige Mechaniker liest den Fehlerspeicher aus und sagt Ihnen, dass die Zylinderkopfdichtung defekt ist. Sie verlassen sich darauf und bezahlen die Kosten von 500 € bis 1500 €. Nach der Reparatur holen Sie das Fahrzeug wieder ab und fahren ganz normal weiter – denn die Reparatur war ja erfolgreich.
Nach ungefähr 2000 Kilometern streikt Ihr Fahrzeug und bleibt stehen. Ihr Pkw hat einen Motorschaden. Was nun? Wie kann das sein? Der Motorschaden ist wahrscheinlich eine Folge der falschen Prüfung der Zylinderkopfdichtung.
Ein Zylinderkopfdichtungsschaden lässt sich nicht allein durch das Auslesen des Fehlerspeichers beheben. Sie können die Zylinderkopfdichtung wechseln lassen, aber ohne eine Diagnose der Zylinderkopfdichtung ist dieser Tausch wertlos.
Erst die Behebung der Ursachen kann nach dem Tausch der Zylinderkopfdichtung zu einer langen Lebensdauer des Fahrzeugs beitragen und Sie vor weiteren enormen Kosten und einem irreparabel defekten Fahrzeug schützen.
Zylinderkopfdichtung prüfen und wechseln - Kosten
Die genaue Summe, die zu bezahlen ist, lässt sich leider schwer benennen. Um eine Zylinderkopfdichtung prüfen zu können, wird durch den hohen Aufwand zum Ausbau eher auf äußerliche Zeichen für einen Defekt geachtet. Das kann bereits innerhalb einer halben Stunde geschehen. Die Kosten, die für den Wechsel der Zylinderkopfdichtung anfallen, sind da bereits klarer deklariert, der Wechsel ist aber nicht alternativlos.
Fachwerkstätten berechnen für den Wechsel der Zylinderkopfdichtung genauso viel, wie es bei einem Zylinderkopf Defekt der Fall ist: zwischen 500 € und 1500 €. Hier ist die Austauschdichtung bereits enthalten.
Zylinderkopfdichtung prüfen und weitere Kosten
Wenn Sie die Zylinderkopfdichtung prüfen lassen und ein Defekt festgestellt wird, ist auch dieser Defekt oft nur ein Symptom eines weiteren Schadens am Fahrzeug. Rufen Sie sich diesen Gedanken in den Kopf, wissen Sie, dass auch dieser Defekt behoben werden sollte. Schließlich sollte ein Schaden an der Wurzel und nicht nur das Symptom behoben werden.
Im Zusammenhang mit einem weiteren vorhandenen Schaden kommen also noch einmal Kosten hinzu. Ist die Zylinderkopfdichtung beispielsweise Opfer eines überhitzten Motors geworden und es liegt am Thermostat, ist bei einem zusätzlich defekten Zylinderkopf mit folgenden Kosten zu rechnen:
Referenzauto: Ford Focus TDCI 2006 (Schlüsselnummern: 8566/ABJ)
- Zylinderkopfdichtung: ca. 46 €
- Zylinderkopf: ca. 1.256 €
- Thermostat: 31 €
- Materialkosten insgesamt 1.333 €
- Arbeitsstunden Fachwerkstatt: 100 € / Std. × 10 Arbeitsstunden = 1.000
- Gesamtkosten: 2.333 €
Tipp: Mittlerweile können Sie im Internet einen Werkstattpreisvergleich durchführen. Mit diesem Vergleich können Sie eventuell noch etwas bei den Kosten für die Reparatur der Zylinderkopfdichtung sparen. Da die Ersatzteile allerdings meist ähnliche Preise haben und die Werkstätten meist am Preis für die Arbeitsstunden sparen, sollten Sie keinen zu großen Unterschied erwarten.
Zylinderkopfdichtung prüfen und defektes Auto verkaufen
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